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16.04.2024
Aktuell haben Kopfläuse wieder Hochkonjunktur, insbesondere in Kindertagesstätten und Grundschulen. Wie die kleinen Plagegeister zu erkennen sind, wie man sie wieder loswird und über vorbeugende Schutzmaßnahmen informieren die Apotheker in Nordrhein.
Kopfläuse sind winzige Parasiten, die sich in menschlichem Haar einnisten und sich vom Blut aus der Kopfhaut ernähren. Ausgewachsen sind die rot-braun gefärbten Insekten zwei bis vier Millimeter groß. Sie schlüpfen aus winzigen Eiern, die als Nissen bezeichnet werden. Nissen kleben fest an den Haaransätzen. Deshalb sind sie durch einfaches Haarewaschen nicht zu entfernen. Am häufigsten sind sie hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken zu finden.
Kopfläuse werden meistens durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Auch über gemeinsam benutzte Gegenstände ist eine Übertragung möglich. So zum Beispiel über Kämme und Bürsten, Kopfkissen, Fahrradhelme oder Stirnbänder, die eng mit dem Kopf in Berührung kommen.
Der erste Schritt im Kampf gegen Kopfläuse ist die frühzeitige Erkennung. Anzeichen eines Läusebefalls können Juckreiz am Kopf, das Gefühl, dass etwas im Haar kriecht, und sichtbare Nissen nahe der Kopfhaut sein. Nissen sehen aus wie kleine, helle Pünktchen, die fest an den Haarsträhnen kleben und sich nicht wie Schuppen leicht entfernen lassen. „Insbesondere dann, wenn ein Ausbruch in der KiTa oder der Schule bekannt ist, empfehlen wir, regelmäßig das Kopfhaar von Kindern mit einer hellen Lampe auf Lausbefall oder Nissen zu untersuchen. Hilfreich ist auch ein spezieller, feinzinkiger Nissenkamm, mit dem Läuse oder Nissen zum besseren Auffinden ausgekämmt werden können“, rät Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein.
„Kopfläuse verschwinden nicht von selbst. Um die Parasiten zu bekämpfen, ist die Anwendung spezieller Shampoos, die chemisch oder physikalisch wirken, erforderlich. Chemie muss dabei nicht unbedingt zum Einsatz kommen. Präparate mit Silikon-Öl oder auch pflanzliche Produkte sind meist sogar noch effektiver, denn gegen chemische Mittel haben Läuse teilweise schon Resistenzen entwickelt“, erklärt Hoffmann.
Damit die Mittel richtig wirken, ist es wichtig, die Therapie konsequent durchzuführen und dabei insbesondere die präparatespezifischen Angaben zur Einwirkzeit zu beachten. Auch die Vorgaben hinsichtlich einer erforderlichen Nachbehandlung sind genau einzuhalten. Meist muss eine Behandlung nach spätestens 10 Tagen wiederholt werden. „Eine auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmte, persönliche Beratung hilft den meist zu Recht etwas aufgeregten Eltern weiter“, betont Hoffmann. Dabei ist wichtig zu wissen: Kopfläuse kommen in den besten Familien vor und ein Kopflausbefall hat nichts mit schlechter Körperhygiene zu tun.
Zu beachten: Eltern müssen die KiTa oder Schule umgehend über den Läusebefall ihres Kindes informieren. Das Kind muss zunächst zu Hause bleiben. Weitere Informationen zum richtigen Verhalten bei Läusen gibt es in den KiTas und Schulen, beim örtlichen Gesundheitsamt und online bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
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