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Immer da und nah: Apotheken in Nordrhein leisten 2021 über 33.000 Notdienste und sind rund um die Uhr für Patienten da

31.05.2022

Apotheker*innen im ländlichen Raum doppelt so häufig im Einsatz wie in Großstädten

Düsseldorf. Ob zu Ostern, Weihnachten oder an jedem einzelnen Sonntag – die Apotheken in Deutschland sind an allen Tagen des Jahres für Patientinnen und Patienten da. Die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln gehört zu ihrem hoheitlichen Auftrag. Für viele ist es mehr als das – ein Herzensanliegen. Denn kleine Wehwehchen und große Schmerzen kommen oft dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Mit 33.277 Diensten im Jahr 2021 haben Apothekerinnen und Apotheker in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf die Versorgung rund um die Uhr sichergestellt.

„Wir sind in der Fläche sehr gut präsent“, wertet Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann die Jahresstatistik positiv. „Angesichts einer steigenden Zahl von Apothekenschließungen steigt aber auch die Belastung für die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen.“ Nachts und an Sonn- und Feiertagen muss, ebenso wie zu regulären Öffnungszeiten, stets eine Apothekerin oder ein Apotheker anwesend sein. Solche Dienste zusätzlich zur regulären Arbeitszeit zu übernehmen, ist eher die Regel als Ausnahme.

Ein Apotheker gibt einer Frau während des Nachtdienstes ein Medikament
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Hinzu kommen Unterschiede zwischen Stadt und Land: Während in Großstädten jede Apotheke durchschnittlich 14 Dienste pro Jahr absolvieren muss, sind es in ländlichen Gemeinden mehr als doppelt so viele Dienste. „Das liegt daran, dass es in Großstädten tendenziell deutlich mehr Apotheken gibt.“ In Kleinstädten werden durchschnittlich 21 Dienste pro Apotheke pro Jahr geleistet, in Mittelstädten rund 18. Hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte – je nach Lage und Betrieb kann die Zahl an Diensten deutlich ober- oder unterhalb des Durchschnittswertes liegen. „Die Belastung für einige Kolleginnen und Kollegen ist groß, vor allem wegen des Fachkräftemangels – Apothekerinnen und Apotheker, aber auch PTA und PKA werden dringend gesucht“, berichtet Dr. Hoffmann. Vereinzelt, auch durch das Hochwasser des vergangenen Jahres, haben einige wenige Apotheken bis zu 40 Dienste geleistet – „hierfür sind wir den Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar.“

Viele Bürgerinnen und Bürger sind sich der außergewöhnlichen Dienstleistung, die hinter dem Nacht- und Notdienst steckt, wenig bewusst. „Da sind also wirklich jede Nacht und an allen Sonn- und Feiertagen Kolleginnen und Kollegen im Einsatz – zusätzlich zur ihren regulären Arbeitszeiten. Ob Schmerztabletten im freien Verkauf, Rezept aus der Notdienst-Praxis oder Arzneimittel gegen andere Leiden wie Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden: pro Jahr werden deutschlandweit rund 500.000 Präparate außerhalb der regulären Öffnungszeiten abgegeben.“ Für den Patienten ist dieser Service unschlagbar günstig – im Vergleich zu anderen Notdiensten, etwa, wenn man den Schlüsseldienst oder einen anderen Handwerker benötigt.

Die Notdienstgebühr beträgt 2,50 Euro und wird nur einmal pro Notdienst-Besuch entrichtet. Dabei ist es egal, wie viele Präparate man kauft oder Rezepte eingelöst werden. Mit dem Vermerk „Noctu“ auf dem Rezept kann der Arzt veranlassen, dass die Gebühr von der Krankenkasse übernommen wird. Das ist bei Notfällen in der Regel der Fall. Der Notdienst läuft stets von 9 Uhr bis 9 Uhr am Folgetag. Auf www.apothekennotdienst-nrw.de sind dienstbereite Apotheken zu finden. Jede Apotheke informiert zudem mit einem Aushang über die diensthabende Notdienstapotheke in der Nähe.


Über uns: Apothekerkammer Nordrhein
Die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts Trägerin der berufsständischen Selbstverwaltung der Apothekerinnen und Apotheker, die in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf tätig sind. Sie vertritt die Interessen der über 11.800 Kammerangehörigen, die in öffentlichen Apotheken, Krankenhäusern, Wissenschaft, Industrie und Verwaltung oder bei der Bundeswehr tätig sind. Die Apotheke vor Ort übernimmt eine hoheitliche Aufgabe: die sichere, vom Heilberuf getragene, wohnortnahe Versorgung der Menschen mit Arznei- und Hilfsmitteln, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.